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Start Bücher Geschichte(n) der Medizin Monographie der Hundswuth - Das Buch

Monographie der Hundswuth - Das Buch

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Monographie der Hundswuth
Das Buch
Biografie: A. F. C. von Saint-Martin
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Das Buch
Buch: Monographie der HundswuthAls der französiche Arzt A. F. C. de Saint-Martin vor fast 200 Jahren dieses Buch über die Hundswuth, wie die Tollwut damals in Deutschland genannt wurde, schrieb, konnte er den damaligen Wissensstand über eines der „räthselhaftesten und schrecklichsten aller Uebel” referieren. Der Beginn des wissenschaftlichen Denkens, das aus Erfahrung, Beobachtung und Experiment eine Behandlung abzuleiten versuchte, spiegelt sich in all seinen Facetten, aber auch in seinen Mühen, in diesem Buch wieder.

Das Grauen, das mit dem Begriff der Wut, Tollwut oder Wasserscheu verbunden war, das nicht linderbare Elend der Erkrankten, der immer tödliche Ausgang, die Furcht vor Ansteckung - sie alle verbündeten sich zum Schrecken aller Beteiligten. Kein Wunder also, daß selbst die aktive Euthanasie wie bei keiner anderen Krankheit eingesetzt wurde. Umso bestaunenswerter also die mutigen Versuche, das „Wutgift” zu isolieren, im Experiment seine Übertragungswege nachzuvollziehen und an Hunden die geläufigen - und so nutzlosen - Behandlungsmethoden auszuprobieren.

Ernsthafte Forscher, aber auch Scharlatane, Wichtigtuer und die Verfechter der „Drecksapotheke” veröffentlichten ihre Ratschläge oder versuchten, für ihre Geheimmittel von den Wissenschaftlichen Kollegien oder den Landesfürsten hohe Preise zu erhalten. Hier hat Saint-Martin säuberlich getrennt und das einzige, was damals wirklich Erfolg versprach, nämlich die unverzügliche Behandlung der Bißwunde, favorisiert. Dieses Buch ist in manchen Teilen prophetisch. Bereits im Vorwort des Übersetzers wird Frankreich zu dem Land ernannt, aus dem die Rettung vor der Hundswut kommen werde. Und Saint-Martin schreibt in seiner Einleitung: „Und sollte je ein glücklicher Zufall, sollten kühne Versuche zu der vollständigen Kenntniß dieser Krankheit und ihrer Behandlung führen, so würde das Interesse der Menschheit, und der Ruhm, der dem Begründer einer so wichtigen Entdeckung zu Theil werde, ... ihn ...der Unsterblichkeit zuführen ...”. Louis Pasteur war gerade geboren worden.

Aus dem Vorwort von Klaus Burghard, 2000