Im Dienst des Roten Kreuzes - Das Buch Drucken
Geschichte(n) der Medizin
Beitragsseiten
Im Dienst des Roten Kreuzes
Das Buch
Der Autor: Ernst Gerber
Leseprobe
Bestellen
Alle Seiten

Das Buch

Buch: Im Dienst des Roten KreuzesNach dem Zusammenbruch Frankreichs im Frühsommer 1940 fand sich die Schweiz von den Achsenmächten eingeschlossen und war somit in eine ungünstige strategische Lage geraten. Obgleich das Land seine immerwährende Neutralität geltend machte, wurde im Deutschen Reich Stimmung gegen den „Käsestaat“ gemacht. Hitler selbst betrachtete die Schweiz als eine „Eiterbeule an Europa“, einen „mißratenen Zwerg des deutschen Volkes“, deren freie Presse dem braunen Machthaber schon seit Jahren ein Dorn im Auge war und der daher „geschluckt werden“ müsse.

In dieser schwierigen Lage kamen deutsche sowie Schweizer Ärzte und Politiker, allen voran Professor Ferdinand Sauerbruch, auf die Idee, Hitler durch das Angebot einer humanitären Aktion - einer Ärztemission an die Ostfront - versöhnlich zu stimmen. So brach schließlich im Kriegswinter 1941/42 eine große Gruppe Schweizer Ärzte und Krankenschwestern unter dem "Patronat des Schweizer Roten Kreuzes" nach Smolensk auf. In blaue Phantasie-Uniformen gekleidet, verteilten sie sich auf deutsche Kriegslazarette, um mitzuhelfen, den ungeheuren Ansturm von Schwerverwundeten nach der Katastrophe vor Moskau zu bewältigen.

Für den Autor dieses Tagebuches, den Schweizer Ernst Gerber, damals Krankenpfleger, beginnt mit der Teilnahme an dieser Ärztemission ein Abenteuer, welches sein gesamtes weiteres Leben prägen wird. Zusammen mit Schweizer Krankenschwestern und Ärzten erlebt er in deutschen Kriegslazaretten, die in den Kleinstädten Juchnow und Roslawl unweit des strategischen Zentrums Smolensk eingesetzt sind, die furchtbaren Folgen des Winterkrieges: Sibirische Kälte, entsetzlich eiternde Wunden, abgerissene Gliedmaßen, Amputationen, schwerste Erfrierungen und Verbrennungen, die dem jungen Schweizer bis an die Grenzen seiner körperlichen und seelischen Belastbarkeit alles abverlangen.